Ihr Baby ist gerade aufgewacht und beginnt zu schreien. Sie sind vielleicht gerade frischgebackene Eltern geworden und wissen nicht, ob Sie es schreien lassen sollen, oder nicht. Kommt Ihnen diese oder eine ähnliche Situation bekannt vor?
Ihre Freunde raten Ihnen Ihr Kleines schreien zu lassen, da es schon wissen wird, wann es aufzuhören hat. Wir werden Ihnen nicht diesen Rat geben. Wir werden Ihnen zeigen, was es für Alternativen gibt, die richtigen Reaktionen darauf sind und warum Sie eher Ihrer Intuition folgen sollten.
Deshalb überlegen Sie nicht lange, sondern lesen Sie sich unsere hilfreichen Tipps durch und fangen Sie noch heute mit der Umsetzung an!
Eine Vorwarnung gleich vorweg.
Sie heißt: Nicht schreien lassen kostet uns viel Kraft und viel Zeit, um es zu lernen. Deshalb sollten Sie nicht gleich aufgeben.
Vom Neugeborenen zum Kleinkind
Die Entwicklung eines Kindes besonders im ersten Jahr ist so rasant, dass sich viele Eltern fragen, wo denn die Zeit geblieben ist.
Damit Sie trotz Windeln, kleinerer und größerer Probleme und vielleicht auch einem gewissen Schlafmangel den Überblick nicht verlieren haben wir Ihnen die Meilensteine der Kindesentwicklung in diesem Artikel zusammengefasst.
Die Geburt – das Abenteuer Leben beginnt
Von der Geburt bis zum 28. Tag gilt ein Kind als Neugeborenes.
In dieser Zeit schläft ein Baby etwa 16 bis 17 Stunden täglich. Allerdings verteilen sich diese auf ca. 8 Nickerchen am Tag. Das liegt u. a. darin begründet, dass der Magen von Neugeborenen noch recht klein ist und somit bereits nach wenigen Stunden der Hunger im wahrsten Sinne des Wortes erneut gestillt werden muss.
Man spricht hier von einem Baby-Schlafrhythmus oder auch Schlaf-Wach-Rhythmus der noch völlig frei von der Tageszeit besteht.
Schlaf-Baby-Schlaf – ruhige Nächte von Anfang an
Noch kennt das Neugeborene den Unterschied zwischen Tag und Nacht nicht. Deswegen ist es für Eltern ratsam das Kind nachts bei gedämmten Licht und in völliger Ruhe zu Wickeln und zu Stillen. Es kann auch damit begonnen werden Rituale oder Einschlafhilfen für das abendliche Zubettgehen einzuführen.
Singen Sie ein bestimmtes Gute-Nacht-Lied oder spielen Sie eine Melodie, die das Kind vielleicht schon während der Schwangerschaft selbst öfters gehört hat. Ihr Baby schläft unruhig, dann sind Ruhe und Regelmäßigkeiten dabei sehr wichtig und geben Ihrem Sprössling Sicherheit und Geborgenheit.
Damit die ruhigen Nächte auch halbwegs bleiben, sollten Sie sich schon vor der Geburt nach einem passenden Babybett und einer dazugehörigen Babymatratze umsehen. Auch einen späteren Umstieg zum Kinderbett (Juniorbett) sollten Sie einplanen. Schutzgitter wie zum Beispiel Kaminschutzgitter, Bettschutzgitter oder Treppenschutzgitter sollten Sie – zum Schutz Ihres Kindes – rechtzeitig einplanen.
Viele neue Eindrücke müssen verarbeitet werden
Allerdings nehmen Neugeborene mehr auf, als wir Ihnen im Allgemeinen zugestehen. So sind alle Sinne des Babys empfangs- und auch lernbereit. Die meisten Eindrücke werden jedoch über den Tastsinn aufgenommen.
Die intensive Zuwendung der Eltern ist jetzt besonders wichtig auch für die spätere Entwicklung. Liebevolle Worte, Nähe und Trost wenn nötig machen Ihr Baby zufriedener und ausgeglichener.
Dies ist die Basis für ein gesundes Urvertrauen, das spätere Selbstwertgefühl sowie Vertrauen in sich und andere. Kuscheltiere und Spielzeug sind jetzt noch nicht wirklich nötig.
Hauptziel Wachsen und Bezugspersonen zuordnen
Viele Babys verlieren kurz nach der Geburt noch einmal an Gewicht, bis zu 10 Prozent ist dabei normal. Danach sollte Ihr Baby allerdings kontinuierlich Zunehmen. Am besten funktioniert dies natürlich über das Stillen.
Die WHO empfiehlt mind. 6 Monate voll und danach bis zum 2. Geburtstag des Kindes zusätzlich zum Ernährungsplan zu Stillen.
In der Muttermilch ist alles was Ihr Baby braucht, perfekt und individuell angepasst. Falls es mit dem Stillen nicht gleich klappt, lassen Sie sich nicht entmutigen und holen Sie sich Hilfe von Ihrer Hebamme oder einer Stillberaterin. Übrigens erkennen Neugeborene ihre Bezugspersonen bereits in der 2. Lebenswoche am Geruch sowie an der Stimme.
Die rasante Entwicklung beginnt
Nach den ersten 4 Wochen intensiven Zusammenseins haben sich gewisse Dinge, wie auch die Kommunikation zwischen Eltern und Kind schon ein wenig eingependelt.
Bis zur Vollendung des 1. Lebensjahres spricht man jetzt klassisch von einem Baby oder Säugling.
Im 2. Lebensmonat können Babys mit ihren Augen bereits für kurze Zeit bewegte Gegenstände fokussieren und verfolgen. Auch das berühmte erste Lächeln ist meist in diesem Zeitraum zu sehen. Auch wenn es am Anfang mehr ein Reflex ist, so entschädigt es doch für viele Strapazen und den Schlafmangel.
Ein halbes Jahr ist schnell weg
Im 3. bis 5. Lebensmonat etabliert sich das Engelslächeln auch ganz bewusst im sozialen Austausch. Vielleicht steckt ihr Sprössling sogar schon die Ärmchen nach Ihnen aus, um gezielt mit Ihnen in Kontakt zu treten. Das Baby trainiert beim Strampeln seine Muskeln und lernt nach Gegenständen zu greifen und später auch zum Mund zu führen.
Das Loslassen bzw. Schmeißen von Gegenständen gehört dabei zum Lernprozess dazu. Im 5. Monat besteht bereits Sturzgefahr, da viele Säuglinge jetzt so agil sind, dass sie sich versuchen herumzudrehen und dabei auch vom Wickeltisch fallen könnten. Manche Eltern beginnen jetzt mit der Beikosteinführung beginnen.
Die Schlafgewohnheiten festigen sich
Etwa vom 4. Monat an verlängert sich der nächtliche Baby-Schlaf und die Schlafgewohnheiten festigen sich. Eine Routine beim abendlichen Zubettbringen ist hier sehr wichtig und hilfreich für beide Seiten.
Eine bestimmte Geschichte, ein Lied, Kuscheln mit Mama und/oder Papa – es gibt so einige Möglichkeiten. Wichtig ist, dass Sie die Zeiten mit Achtung von Müdigkeitssignalen von Ihrem Kind in groben Zügen einhalten und dass auch die Abfolge des abendlichen Rituals in etwa dieselbe ist.
Vom 1. Zähnchen zum Verstecken spielen
Ab dem 6. Lebensmonat können sich die ersten Zähnchen ankündigen. Außerdem reagieren Babys jetzt gerne mit Lauten auf eine direkte Ansprache.
Sie können jetzt 3-dimensional sehen und werden deutlich agiler und entdeckungsfreudiger. Im 9. Monat üben sie gerne verschiedene Arten sich hinzusetzten, sie rutscht, robben und versuchen zu krabbeln.
Dabei macht es Kindern großen Spaß sich zu verstecken. Mit 10 Monaten erforschen Babys gerne die Gesichter von anderen und manches Kind sagt vielleicht schon einmal „Mama“.
Aus dem Krabbeln wird sich in den Stand gezogen und aus dem Brabbeln ergeben sich wiederkehrende Silben wie „brumm brumm“
Durchschlafen frühestens ab dem 6. Monat
Ab etwa einem halben Jahr haben sich die Schlafgewohnheiten gefestigt. Der Schlafbedarf hat sich einem Tag-Nacht-Rhythmus angepasst und es ist ratsam die eingepegelten Schlafzeiten einzuhalten.
Im Idealfall durchschläft Ihr Baby nun in der Nacht 7 bis 8 Stunden am Stück. Bei Krankheit oder besonderen Tagen mit vielen Eindrücken kann es da allerdings auch mal zu Störungen kommen. Das ist ganz normal.
Der Übergang zum Kleinkind
Im 12. Lebensmonat entwickelt sich das Sprechen und Laufen immer weiter. Ihr Kind versteht Sie jetzt immer besser. Bauklötze und verschieden geformte Figuren sowie Bälle werden jetzt immer interessanter.
Ab dem 1. Geburtstag spricht man nun von einem Kleinkind.
Die meisten Kleinkinder wissen nun bspw. dass ein Gegenstand auch dann vorhanden ist, wenn er gerade mal nicht sichtbar (zum Beispiel hinter Papas Rücken) ist. Sie können gelegentlich auch schon Bekanntes sowie Bekannte auf Fotos oder Abbildungen erkennen.
Der Baby-Schlaf verändert sich weiter
Mit einem Jahr braucht ein Kind noch etwa 14 Stunden Schlaf am Tag bzw. der Nacht. Die Schlafdauer kann sich natürlich ganz unterschiedlich und individuell verteilen. Meist reduziert sich der Tagesschlaf zu Gunsten des Nachtschlafes. Mit 12 Monaten sind 2 oder auch mehr Tagesschläfchen normal.
Falls Sie sich nun fragen, ob Ihr Baby viel schläft, dann können wir Sie beruhigen.
Mit 18 Monaten reduziert sich dies meist schon auf den klassischen Mittagsschlaf. Dieser ist allerdings bis zu einem Alter von 2 Jahren empfehlenswert und bringt den Kindern wie den Eltern eine kleine Pause zum Kraft tanken am Tag.